Schulzhype und mein Bundespräsident

Ich gebe es ganz offen und ehrlich zu, auch mich lassen diese Tage nicht unberührt. Da ist unser neuer Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, den ich persönlich einige Male habe treffen dürfen. Er wird unserem Land in dieser schwierigen Zeit gut tun.

Und natürlich hat mich auch der Schulzhype voll gepackt. Schon am Tag seiner Nominierung zum Kanzlerkandidaten der SPD habe ich innerlich Purzelbäume geschlagen. Natürlich nur innerlich, denn äußerlich fehlt mir noch die Fitness, aber wartet erstmal den Wahltag ab, wie ich dann ins Ziel einlaufe.

Ich habe ein dauerhaftes Grinsen, das auch nicht verschwunden ist durch den Müllkübel, den die Union meint seit gestern über diesen Kandidaten ausschütten zu müssen.

Auch viele Menschen in Deutschland teilen diese fast schon euphorisierende Stimmung. Sie begegnet mir überall, erst diese Woche bei meiner Fahrt zum Fotoshooting nach Berlin war sie greifbar.

Oft werde ich gefragt, was jetzt durch Martin Schulz anders ist, was positiver rüber kommt als bei Sigmar Gabriel. Es mag für viele nur ein Gefühl sein, was ihnen die Hoffnung verspricht, dass Martin Schulz eine Frischzellenkur für die deutsche Innenpolitik mitbringt. Für mich ist es noch ein bisschen mehr. Menschen wie unser Kanzlerkandidat waren einst vor über 30 Jahren der Grund für mich in die SPD einzutreten. Trotz mancher Rückschläge und nachdenklicher Entscheidungen habe ich diesen Schritt nie bereut. Weil wir Sozialdemokraten/innen halt auch leidensfähig sind, tut es besonders gut Tage wie diese auch mal zu genießen.

Besonders in Bayern haben wir es nicht leicht, doch nirgends ist in Stein gemeißelt, dass es auf alle Ewigkeit so bleiben muss und Herrn Seehofer wünschen wir ein langes Leben auf dem politischen Altenteil.

Aber zurück zu Martin Schulz. Er gibt den Menschen das Gefühl, dass man auch ohne Abitur hoch erhobenen Hauptes durch die Welt gehen kann. Er steht für das, was die Sozialdemokratie ausmacht: Den Kampf um Gerechtigkeit, um Hinfallen, um wieder Aufstehen und sich nicht unterkriegen lassen.

Welche Sprüche prägen doch in der letzten Zeit maßgeblich unser Leben? Meine Familie – Mein Haus – Mein Auto – Meine Arbeit.

Daraus entstand für viele das Gefühl, wenn meine Kinder nicht mindestens aufs Gymnasium gehen oder irgendetwas in der vorgenannten Kette nicht passt, gehöre ich nicht dazu. Das prägt auch vielfach das Gefühl der sogenannten Abgehängten, die sich immer mehr zurückgezogen haben und vielfach in der letzten Zeit durch die AfD ihren Unmut kundgetan haben.

Martin Schulz, der Mann der fürs Aufstehen und Weitermachen steht, verkörpert dagegen den frischen Wind für Gerechtigkeit, den unser Land so dringend braucht.

Also jetzt geht’s los und ich übe weiter den Purzelbaum.

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