Woran merkt es der normale Bürger in den letzten Tagen, dass irgendwas in der Luft liegt?
Genau. Es wird wieder lustig auf den Straßen und den Bierzelten. Nicht weil die Menschen auf den Papierplakaten oder hinter den Rednerpulten so urkomisch aussehen. Nein, es ist viel subtiler. Es ist die Zeit wieder angebrochen, wo Politiker/innen wieder besonders originell und witzig sein wollen und sich heimlich Hoffnung machen auf den nächsten Faschingsorden.
Zuerst bin ich über das sinnfreie Plakat eines gewissen Herrn Wolfgang Kubicki gestolpert. Seines Zeichens Dauergast in deutschen Talkshows und berüchtigt für seinen Humor.
Aber zurück zum Plakat, auf dem zu lesen steht: „Es braucht keinen Erdogan um CDU, SPD und Grüne nicht zu wählen.“
Ich gehe bestimmt nicht in den Keller, um zu lachen, aber das habe ich irgendwie jetzt doch nicht verstanden. Was in Allerwelt wollte diese nordische Ausgabe der FDP uns damit sagen? Dass der Herr Erdogan in Deutschland nicht wählbar ist oder nicht die Parteien, die er dort nannte?
Ich denke, er machte damit klar, dass seine Partei vom Wähler nicht verstanden werden soll. Also das ist bei den Freien Demokraten nun auch wieder nichts Neues.
Sprechen sie nicht mehr mit ihrem Nachbarn, wenn dieser SPD wählen möchte.
Dieser kluge Ausspruch stammt von jenem Minister, der wegen der Maut auch von niemand verstanden wird in Deutschland. Nun hatte er e, weil auch Dieselgate außer Kontrolle geraten ist, mit Dummheit probiert.
Sie haben richtig gelesen, zur Erklärung: Wir bewegen uns nicht im 3. Reich und der Herr aus dessen Mund diese Worte stammen, trägt auch kein Quadratbärtchen.
Sie haben es sicherlich schon erraten: Es ist, wen wundert es, Alexander Dobrindt.
Beim Kesselfleischessen in Grafing ist dem Verkehrsminister der missglückte Versuch witzig-dämlich zu sein, mächtig in einer Einbahnstraße gelandet. Witzig ist hier gar nichts mehr, denn wer Teile der Bevölkerung zu Willkürmaßnahmen gegen andere Teile der Bevölkerung auffordert begeht gemäß § 130 Volksverhetzung.
Zu guter Letzt noch Herr Arvid Immo Samtleben von der AfD, der auf Facebook postet „Helfen würden bei den sinkenden Umfragen ein paar islamistische Anschläge in Deutschland direkt vor der Bundestagswahl…“
Was geht in so einem Hirn vor, der sich Gewalt als Mittel für steigende Umfragewerte wünscht und dabei natürlich Tod und Unglück in Kauf nimmt. Ich vermute mal nichts!
Mittlerweile ist das Verunglimpfen von Menschen und Gruppen wohl auch in Deutschland hoffähig geworden. Trump, Erdogan und Co. machen es uns vor und weil sie so viel Erfolg haben, versuchen hier einige Politiker es mal mit einer Testphase. Wenn es funktioniert, vielleicht werden als Nächstes bei uns auch systemkritische Journalisten einfach mal weggesperrt und Frauen wieder davon überzeugt, nicht mehr so viel nach Karriere zu streben.
Dann allerdings sind wir nicht mehr bei Deutschland wie es singt und lacht im Fasching, sprich Wahlkampf. Dann wird es ernst mit unserer Demokratie. Also am 24. Das Wählen nicht vergessen und alle genannten Herren aus den genannten Parteien, sind es eigentlich auch nicht wirklich.